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Atelier Kabloui Stoffe

Verwendete Stoffe

Sie können bei uns aus den wertvollsten und edelsten Stoffen wählen, die wir von bekannten Webern beziehen. Darunter sind:

  • Hochwertige feinste Schafwolle wie Super 150’s und Super 200’s
  • Kaschmir
  • Seide
  • Vikunja
  • Super 200’s mit Seide
  • Vikunja mit Seide

Wissenwertes über meine verwendeten Stoffe


Kaschmir

Die Kaschmirwolle gehört zu den ganz feinen und weichen Naturfasern, die aus dem Haar der Kaschmirziege gewonnen wird. Wie der Name bereits vermuten lässt stammt die Kaschmirziege aus der Region Kaschmir in Asien. Das feine Unterhaar zusammen mit dem dickeren Oberhaar schützt die Kaschmirziege vor der großen Kälte im Gebirge. Ihr Unterhaar ist fein und leicht, und nur dieses wird zur Herstellung der hochwertigen Tuche benötigt. Da es die Körperwärme des Trägers gut zurückhalten kann, und trotzdem ein geringes Gewicht hat, ist es angenehm zu tragen. Dies macht die Kaschmirwolle zu einem der wertvollsten Materialien. Dazu kommt, dass man pro Tier keine so große Menge an Wolle gewinnen kann wie bei Schafen, und dass ein Teil der Arbeitsgänge in der Gewinnung immer noch von Hand erfolgt. Heutzutage kommt die Kaschmirwolle nicht mehr ausschließlich aus der Region Kaschmir, sondern auch aus Australien, Neuseeland und Schottland.

Seide

Die Seide ist eine sehr feine und trotzdem stabile Faser. Gewonnen wird sie aus den Kokons der Seidenraupe. Der Seidenspinner ist ein ursprünglich in China beheimateter Schmetterling, der sich von Maulbeerbaumblättern ernährt. Es gibt jedoch auch andere Arten wie den Götterbaumspinner, der sich von den Blättern des Götterbaums ernährt, sowie den Eichenseidenspinner, der sich von Eichenblättern ernährt. Aus den Eiern des Schmetterlings schlüpfen nach dem Überwintern die Seidenraupen. Nach mehrfacher Häutung wickeln sie sich selbst mit einem langen feinen Faden ein. Dieses Seidengespinst nennt man Kokon. Dabei werden die Kokons mit Seidenleim zusammen gehalten.

Vor ungefähr 5000 Jahren bereits wurde in China und Indien Seide hergestellt. Auf der berühmten Seidenstraße wurden schon vor mehreren tausend Jahren kostbare Waren transportiert, so auch die Seide. Die Route ist verzweigt, es gibt also mehrere Wege. Einer der Hauptwege kommt aus China über Herat (im heutigen Afghanistan), Samarkand (im heutigen Usbekistan) und Isfahan (im heutigen Iran) sowie Palmyra und Damaskus (heute Syrien) über Tyros (heute Libanon) Richtung Alexandria (heute Ägypten) und dann nach Rom oder über Antiochia nach Konstantinopel (heute Türkei).

Die wunderschönen Stoffe weckten die Begehrlichkeit, diese auch selbst herstellen zu können. Und so kam es wohl dazu, dass neben dem offiziellen Handel mit der Seide auch der eigentlich streng verbotene Wissenstransfer stattfand, einschließlich des sicher illegalen Exports von Raupen und Kokons. Dieser Wissenstransfer kam zuerst in den Nahen Osten, vermutlich zusammen mit dem Maulbeerbaum, während des Byzantinischen Reiches.

Im Mittelalter wurde dieses Knowhow dann auch in Europa umgesetzt, wobei die italienische Seide am begehrtesten gewesen zu sein scheint.

Durch unterschiedliche Webverfahren oder Behandlungen entstehen verschiedene Seidenqualitäten. Manche Namen von Seidenqualitäten lassen noch die Herkunft erkennen wie z.B. Honanseide (stammt aus der Provinz Honan in China).

Die hervorragendste Eigenschaft, die Seide von anderen Naturmaterialien unterscheidet, ist neben dem Glanz ihre Stabilität. Da sie sowohl gegen Kälte als auch Wärme isolierend wirkt, ist sie auch in der Übergangszeit ein ideales Material. Sie begünstigt eine ausgeglichene Körpertemperatur. Heutzutage kommt Seide vorwiegend noch immer aus China, sowie Indien und Japan, aber auch aus Brasilien.

Vikunja

Die Vikunjawolle stammt von dem wild lebenden Vikunja, einem Tier das im Hochgebirge der Anden Perus und Chiles, auf Höhen von 3500 – 5500 m lebt und gut an die klimatischen Bedingungen angepasst ist. Das feine dichte Haar der Vikunjas liegt in vielen Schichten dicht übereinander und schließt so Luft ein. Dies bewirkt eine Isolierung bei ganz geringem Gewicht, und zwar gegen Kälte (nachts sogar im Sommer bis unter Null Grad) wie auch gegen die ungefilterte Sonneneinstrahlung tagsüber in dieser großen Höhe. Sein feines dichtes Fell wurde bereits zu Zeiten der Inkas geschätzt. Nur Inkakönige und sehr hochgestellte Adlige durften sein Kleid tragen. Trotz allem Bemühen entkam das Tier meist der Gefangenschaft. Somit wurden in einer Zeremonie die Vikunjas alle vier Jahre eingekreist, wobei die Inkas lange Menschenketten bildeten oder lange Seile in ihren Händen hielten. Nur die Tiere mit dem feinsten Haar wurden ausgesucht, geschoren und wieder in die Freiheit entlassen. Von jedem Tier konnten die Inkas ca. 500 gr Haar scheren.

Dieser behutsame Umgang mit der Natur fand ein jähes Ende bei der Eroberung Südamerikas durch die Europäer. Nun sollte das Vikunja ohne Vorschriften gejagt werden (ursprünglich wohl um Platz für Weideland zu schaffen, später wegen des Fells). Erst in den 1970-er Jahren, als verstärkte Maßnahmen ergriffen wurden zur Arterhaltung, wie die Einrichtung großer Naturschutzparks, stabilisierte sich die Population. Das Vikunja ist heute wieder verbreitet in den Hochanden Perus und Chiles und Argentiniens. Die Textilindustrie erkannte wohl, dass sie von dem wundervollen Fell der Vikunjas nur weiterhin profitieren könne, wenn sie selbst Maßnahmen zum Schutz initiiert, und gleichzeitig die indianische Bevölkerung in den Prozess mit einbindet, indem sie die uralten Rituale der Indios aufnehmen und weiterpflegen. Die Einbindung der Indios mit ihrer respektvollen Beziehung zur Natur im Hochland Perus, mit ihrer Erfahrung im Umgang mit den freiheitsliebenden Vikunjas, sie einzufangen, zu scheren und wieder freizulassen macht es erst möglich, dass wir diese edlen Stoffe herstellen und tragen dürfen. Wer sonst würde diese Mühe auf sich nehmen in über 4000 m Höhe ? Wir sollten daher auch behutsam mit dem edlen Material umgehen.

Heute findet das traditionelle Scheren in Peru alle zwei Jahre statt. Das Gewicht der geschorenen Wollhaare beträgt pro Tier ca. 150 gr, da das Deckhaar nicht geeignet ist zur Herstellung der ganz feinen Vikunjawolle. Das zur Herstellung der Vikunjawolle verwendete Wollhaar des Vikunjas hat einen Durchmesser von durchschnittlich 13,5 Mikrometer (1 Mikrometer = 1/1000 mm).